Heute morgen hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Freundin. Ich fragte sie, ob sie am Samstag mit zum Wandern gehen wolle, woraufhin sie mir (ungelogen) 5 geschlagene Minuten lang erklärte, dass sie so gestresst sei und was sie alles tun MÜSSE.

In jedem einzelnen Satz kam „ich muss“ vor🙈!

„Ich MUSS endlich mal zur Ruhe kommen. Dann MUSS ich noch einer Freundin was helfen. Außerdem MUSSTE ich sogar am Feiertag arbeiten und gleich MUSS ich mein Fahrrad aus der Werkstatt holen…!“

Es erinnerte mich an Zeiten, in denen ich mich ebenfalls von allem gestresst fühlte. Sogar Selbstfürsorge war Stress😰, denn das MUSSTE ich tun, um nicht aus den Latschen zu kippen.

Ich rannte den gefühlten oder tatsächlichen Anforderungen von außen hinterher und hatte auch ganz hohe Erwartungen an mich selbst.

Was ich aber NICHT gemacht habe: ENTSCHEIDUNGEN treffen! Alles ist gefühlt auf mich eingeprasselt und ich konnte nur noch reagieren.

Aber was passiert, wenn ich keine Entscheidung treffe? Dann treffen andere die Entscheidungen und ich MUSS mich danach richten! Somit treffe ich aber tatsächlich auch eine Entscheidung, nämlich die Wahl anderen zu überlassen.

Irgendwann habe ich aufgehört zu erzählen, was ich alles MUSS und mir angewöhnt, stattdessen zu sagen: „Ich habe mich entschieden…“ und mir darüber klar zu werden, dass ich gute Gründe für diese Entscheidung habe.

Hier ein paar Beispiele:

❎ICH HABE MICH ENTSCHIEDEN diese Arbeit zu tun!
(…denn ich möchte Geld verdienen und einen sinnvollen Beitrag leisten!)

❎ICH HABE MICH ENTSCHIEDEN einer Freundin zu helfen!
(…denn ich finde es schön, dass wir uns gegenseitig unterstützen)

❎ICH HABE MICH ENTSCHIEDEN Sport zu machen!
(…denn ich möchte mich fit fühlen und gesund bleiben)

❎ICH HABE MICH ENTSCHIEDEN einkaufen zu gehen!
(…denn ich möchte was zu essen im Kühlschrank haben)

Und auch hier gilt das:

❎ICH HABE MICH ENTSCHIEDEN den Job weiter zu machen, obwohl er mir keinen Spaß macht!
(…denn die Sicherheit ist mir wichtiger)

❎ICH HABE MICH ENTSCHIEDEN Überstunden zu machen, obwohl ich meiner Familie versprochen habe, zum Abendessen zuhause zu sein.
(…denn ich vermeide lieber den Konflikt mit meinem cholerischen Chef)

Es ist so befreiend zu verstehen, dass wir zu NICHTS gezwungen werden sondern IMMER eine Entscheidung treffen. Auch die Vermeidung von Konflikten oder unangenehmen Konsequenzen ist eine (nicht immer bewusste) Entscheidung.

Und wenn ich andere die Entscheidungen treffen lasse, dann bleibe ich irgendwann auf der Strecke und brenne aus. Das war dann auch eine Entscheidung, halt eher eine gegen mich… dann muss ich eben müssen 🤷🏼‍♀️.

DIE GUTE NACHRICHT:

Wir können zu jedem Zeitpunkt anfangen, bewusste Entscheidungen zu treffen, wenn wir bereit sind, auch die Konsequenzen zu tragen (Spoiler-Alarm: das müssen wir sowieso 😇!)‼️

Wofür entscheidest du dich an diesem Wochenende? Ich lass es mir gut gehen 😊☀️🏔️.